Warum schmeckt Creme besser als Karotten?
Genau genommen ist meine damals eineinhalbjährige Nichte verantwortlich für meine Unternehmensgründung. Nein, sie litt weder an Kontaktallergien noch an Windeldermatitis. Sie durfte sich glücklich schätzen, von diesen Dingen verschont geblieben zu sein. Aber sie hatte etwas anderes: Und zwar eine unzähmbare Vorliebe für Creme. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, weshalb sie Creme mochte und Karotten verschmähte, aber kaum war sie auch nur in der Nähe einer Creme, schon drehten die kleinen Fingerchen am Verschluss und versuchten die weiße Masse aus der Tube in den Mund zu bekommen.
Ich war dabei, als sie anfing, ihre neue Leibspeise zu entdecken. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe trieb meiner Schwester und mir die Sorgenfalten auf die Stirn und wir fragten uns, wie viel Propylparaben – oral eingenommen – so ein kleiner Körper im Fall der Fälle wohl vertragen würde. Die Frage wurde nie final geklärt, wohl aber die Tatsache, dass es durchaus Alternativen gibt. Man muss in Kosmetika nicht Stoffe einsetzen, über die gestritten wird, inwiefern sie sich nun negativ auf den menschlichen Organismus auswirken oder nicht.
So fing ich an, mich intensiv mit den Inhaltsstoffen von Körperpflegeprodukten auseinanderzusetzen. Fachliteratur über Naturkosmetik, alte Rezepturen und neue Ideen brachten mich zu meinem ersten Produkt: Eine feste Körperbutter, die aus rein natürlichen pflegenden Fetten und Ölen bestand. Sie verlieh meiner trockenen Winterhaut wieder eine überraschend angenehme Geschmeidigkeit – und das Tollste war: Meine Nichte konnte sie sogar ohne Bedenken essen – was sie im Übrigen tatsächlich getan hat.